Ein Stück Leben spenden
Kapnikos Stathmos und das staatliche Krankenhaus laden zur Blutspende ein
Nicht zum ersten Mal, aber noch nie so festlich eingerahmt
Ausnahmslos jeder Mensch kann plötzlich in die Lage geraten, unverhofft auf Bluttransfusionen angewiesen zu sein. Ob in der Notfallaufnahme, bei Operationen oder anderen medizinischen Behandlungen, menschliches Blut ist unersetzbar und unverzichtbar für die tägliche Krankenversorgung und muss immer in ausreichender Menge vorhanden sein. Auch und vor allem in der angespannten Lage durch die Pandemie, muss dieser Bedarf gedeckt werden.
Aus diesem Grund hat Kapnikos Stathmos zusammen mit der Abteilung für Blutspende des regionalen Krankenhauses am 4. Dezember alle Menschen der Stadt herzlich dazu eingeladen, einen Teil beizutragen und ihr Blut zu spenden. Nicht zum ersten Mal, aber noch nie so festlich eingerahmt, erfolgte die Entnahme einen ganzen Vormittag lang durch geschultes Fachpersonal direkt im weihnachtlich geschmückten Hof von Kapnikos. Viele unserer Mitbürger*innen nahmen hier die Gelegenheit wahr, Gutes zu tun und gleichzeitig die einzigartige Atmosphäre zu genießen.
If life gives you lemons…
„Ohne Zwischenhändler“ werden an nur einem Vormittag 11,5 Tonnen Zitronen aus Argolida an über 800 Familien verteilt
„Schluss mit diesen exorbitanten Margen! Wir sind nicht bereit, das zu zahlen!“
Bereits zum 87. Mal fand am 5. Dezember eine der von Kapnikos Stathmos organisierten Verkaufsaktionen „ohne Zwischenhändler“ statt. Dieser in den Folgejahren der Finanzkrise geborene Idee, gerne auch als „Kartoffelbewegung“ beschrieben, liegt ein simples aber effektives Prinzip zugrunde: Der direkte und massenhafte Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten direkt vom LKW des Erzeugers aus an den Endkunden – ohne den teuren Zwischenschritt über einen Mittelsmann.
Auf diese Weise erzielt der Produzent der Waren einen höheren garantierten Stückpreis, als Supermärkte bei der Abnahme der gleichen Ware zahlen würden, während der Endverbraucher nur den echten und fairen Preis bezahlt und nicht die aufgeschlagenen Gewinnmargen finanzieren muss. So kann an nur einem einzigen Tag ein großer Teil der Produktion des etwaigen landwirtschaftlichen Betriebs zu einem mehr als kostendeckenden Preis verkauft und das Geld unmittelbar kassiert werden.
Wie immer, wurde der Verkauf mit namentlichen elektronischen Vorbestellungen organisiert, die dieses Mal auch ein Zeitfenster zur Abholung der Ware vorgaben, um den Infektionsschutz so gut es geht Rechnung zu tragen. Außerdem wurde auf nötigen Abstand und das Tragen von Masken geachtet, so wie alle Freiwilligen einem vorherigen Rapid-Test unterzogen. Dass dabei die gesamte Menge von 11,5 Tonnen bereits Tage vor der Aktion vollständig vergriffen war, beweist die noch immer hohe Nachfrage der Bürger*innen Katerinis nach fairen und vernünftigen Preisen. Nicht zuletzt die spürbar anziehende Inflation bestärkt diese Nachfrage noch einmal deutlich.
Neben dem preislichen Vorteil für Konsumenten und Erzeuger sendet die Aktion allerdings auch eine wichtige und klar verständliche Botschaft an wirtschaftliche und politische Lenker der Region: „Schluss mit diesen exorbitanten Margen! Wir sind nicht bereit, das zu zahlen!“ Es erfüllt uns deshalb mit einiger Genugtuung, dass im Vorfeld der öffentlich angekündigten Verkaufsaktion die Preise für Zitronen in den Supermärkten merklich gefallen sind. Wir sind froh, dass die Botschaft gehört und verstanden wird und freuen uns auf die nächsten bald folgenden Termine, um diesen dringenden Appell noch weiter zu untermauern.
Auch 2021 der wärmste Ort der Stadt
Trotz pandemiebedingten Einschränkungen öffnet auch dieses Jahr zum 7. Mal das „Solidarische Weihnachtsdorf“
Besonders im durchwachsenen Jahr 2021 wollten wir und die Menschen aus unserer Region jedoch nicht auf eine liebgewonnene Tradition verzichten und ein Stückchen Normalität leben
Schon seit 2014 lockt der festlich geschmückte Hof von Kapnikos Stathmos mit seinem liebevoll dekorierten Ambiente voll Licht und Wärme zum Ausklang des Jahres Menschen dazu ein, die Festtage gemeinsam zu genießen. Die Einladung lautet seit mehr als einem halben Jahrzehnt gleich: Kommen Sie und genießen Sie mit der ganzen Familie Plätzchen, Glühwein, Spiele, Konzerte, Theater und mehr – den Geldbeutel können Sie zuhause lassen.
Das Konzept ist solidarisch und nicht kommerziell, das bedeutet, dass nicht mit Geld bezahlt wird, sondern lediglich zwei Kilogramm haltbare Lebensmittel für die „Soziale Lebensmittelausgabe“ am Eingang hinterlassen werden, beziehungsweise ein altes Buch bei Kindern. Auf diese Weise kommen durch die jährlich 12.000 Besucher normalerweise über 15 Tonnen Lebensmittel zusammen. Von den Büchern der rund 4.000 Kindern, die uns als Schulklassen besuchen, werden wiederum die Büchereien der regionalen Kindergärten aufgestockt. Diese Nachhaltigkeit spiegelt sich auch direkt auf dem Hof wider, wo Holz, Stroh und andere Naturmaterialien bewusst das Bild dominieren und funktionierende Methoden von Kreislaufwirtschaft demonstrieren.
Allerdings ist auch dieses Jahr, wie schon 2020, durch die pandemiebedingten Einschränkungen nicht normal. Bis zuletzt war völlig unklar, ob und wie das „Solidarische Weihnachtsdorf“ überhaupt öffnen kann. Besonders im durchwachsenen Jahr 2021 wollten wir und die Menschen aus unserer Region jedoch nicht auf eine liebgewonnene Tradition verzichten und ein Stückchen Normalität leben. Um jedes Risiko zu vermeiden, blieben deshalb die Büdchen und Innenräume geschlossen, der dekorierte Außenbereich jedoch frei zugänglich. So konnten sich trotz allem vormittags insgesamt 1.000 Kinder bei uns austoben kommen und abends Erwachsene unter Einhaltung aller Abstands- und Maskenregeln bei einem Spaziergang durch Kapnikos Stathmos am Feuer und der Atmosphäre aufwärmen. Wir hoffen und wünschen uns, 2022 wieder ohne Einschränkung zusammen feiern und genießen zu können.