Liebe Freundinnen und Freunde,
Zwar hat der Februar weniger Tage als die übrigen Monate, nicht jedoch weniger Aufgaben und Aktionen. So bringt der zweite Monat des Jahres neben ersten Kostprobendes nahenden Frühlings
mit steigenden Temperaturen und länger werdenden Tagen auch interessante Entwicklungen und viel Arbeit mit sich. Abgesehen von den ohnehin durchgängig laufenden Projekten, etwa den 33 Paketen für Großfamilien in Euböa, und den bereits im Januar begonnenen Vorbereitungen für die Frühlingsaktionen, gibt es vor allem im Engagement gegen lokale Umweltzerstörung sehr erfreuliche Nachrichten zu verkünden. Teilen durften wir unseren Alltag Anfang des Monats außerdem mit Birgit Urban, einer langjährigen und herzlichen Freundin von Kapnikos Stathmos und für eine Woche tatkräftig mitanpackender Gast in unserem Appartement. Zum Abschluss des Monats wurden dann noch mehr als 20 Tonnen Olivenöl ohne Zwischenhändler an nur einem Sonntag verteilt.
Zu Gast bei Freunden
Nach einer nicht ganz störungsfreien Zugfahrt durften wir Mittwochabend, den 25.01, endlich unseren lang ersehnten Gast aus Brüssel, Birgit Urban, auf unserem Hof willkommen heißen. Obwohl seit vielen Jahren über das Unterstützernetzwerk Förder- und Freundeskreis Elliniko e.V. eng mit Kapnikos Stathmos im Austausch, war es das erste Mal, dass wir unsere langjährige Freundin und Kennerin von europäischen Programmen und Prozessen hautnah bei uns begrüßen konnten. Außer für tolle zwischenmenschliche Gespräche wurde der einwöchige Besuch deshalb intensiv genutzt, mit Hilfe dieser Expertise weiter an unseren europäischen Anträgen zu arbeiten – mehr dazu im nächsten Newsletter.
Zusätzlich blieb für Birgit daneben noch genügend Zeit, die Menschen und den Alltag von Kapnikos Stathmos mit Kamera und offenem Ohr zu begleiten, um die Eindrücke später unter anderem auf ihrem eigenen Blog zu dokumentieren (www.betweenmyworlds.com). Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für den Besuch und die wertvolle Unterstützung und freuen uns sehr auf ein baldiges Wiedersehen, dann vielleicht mit etwas sommerlicheren Temperaturen.
Es ist nicht alles grün, was glänzt
Im vereinten Protest der „Initiative der Bürger zum Schutz des Pieria-Gebirges“ gab es diesen Februar einen ersten Etappensieg zu verkünden. Hintergrund ist der gemeinsame Widerstand von Bürger*innen und Vereinigungen aus der gesamten Region gegen die widersinnige und widerrechtliche Errichtung von gigantischen Windparks in die naturgeschützten und unberührten Wälder dieser Berge. Auch Kapnikos Stathmos ist engagierter und treibender Teil der Initiative. So fanden seit Sommer 2021, als konkrete Pläne zum Bau eines Windparks bei Elatochori bekannt wurden, aufsehenerregende Aktionen zur Aufklärung und Mobilisierung der Zivilgesellschaft statt.
Konkret galt es öffentlichen Druck aufzubauen, um die Errichtung von sieben 110 Meter hohen Windräder mit einer Spannweite von bis zu 130 Metern in Wurfweite des dortigen Skigebiets zu verhindern. Der Bau, für den Tonnen an Metall und Erde bewegt und Kilometer an Straßen neu asphaltiert werden müssen, würde den unberührten Wald unwiederbringlich in ein Industriegebiet verwandeln. Und tatsächlich: bis heute wurde das eigens von uns in Auftrag gegebene Rechtgutachten mehr als 12.000-mal auf unserer Seite gelesen, über 1.400 Unterschriften wurden bei Aktionen in der Stadt und auf dem Berg gesammelt.
Nun hat der Druck erste Zwischensiege eingefahren. Wichtige politischen Gremien der Präfektur Zentralmakedonien sowie der Stadt Katerini haben auf Grundlage der juristischen Argumente unseres Gegengutachtens dem Projekt die Zustimmung verweigert. Wir nehmen diese Entwicklung zwar sehr erfreut zur Kenntnis, lehnen uns an dieser Stelle dennoch nicht zurück. Das Ziel lautet weiterhin: Pieria – Ort ohne Windräder. Dafür muss weithin eingestanden und gekämpft werden.
Ausführlicher können Sie sich zu diesem Thema hier informieren: www.kikaf.spt20.de
Aktion „ohne Zwischenhändler“ für extra natives Olivenöl
Am letzten Sonntag des Monats fand ein weiteres Mal die Aktion „ohne Zwischenhändler“ statt, diesmal mit laborbestätigt hochwertigstem Olivenöl von einer Genossenschaft aus 160 Kleinerzeuger*innen aus Messenien. Bereits zum 88. Mal wurde dabei der margentreibende Zwischenhändler übersprungen und der Verkauf direkt vom vollen LKW des Produzenten organisiert – mit deutlich spürbarer Auswirkung auf den Preis für den Verbraucher. Im Lichte der täglich anziehenden Verteuerung für Viele eine sehnsüchtig erwartete Atempause.
Dementsprechend hoch war auch die Nachfrage. Trotz strömenden Schneeregens wurden von 8:00 Uhr bis etwa 13:00 Uhr annährend 20 Tonnen des Olivenöls aus dem Südpeloponnes an über 700 Einzelbestellungen und über 100 spontan Vorbeigekommenen verkauft. Während der gesamten Aktion wurde außerdem streng darauf geachtet, alle notwendigen Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 einzuhalten, bis hin zur Testung aller beteiligter Freiwilligen. Die Zufriedenheit der Bürger*innen und der Genossenschaft war fraglos alle Mühe, Nässe und Kälte wert – wir wünschen guten Appetit.
Mehr zur Aktion „ohne Zwischenhändler“ finden Sie hier: www.kikaf.spt20.de